Alles, was ein Baby sieht, ist neu und aufregend. Alle Gegenstände, die sich zum Erkunden eignen, sind für ein Baby Spielzeug (siehe auch „Wie beschäftige ich mein Baby„). Warum also viel Geld ausgeben, wenn einfache Haushaltsgegenstände und Alltagsmaterialien mindestens genauso reizvoll sind?
Inhalt
Was gibt es zu beachten?
- Achte darauf, dass das Spielzeug ungefährlich ist.
So groß, dass das Kind ihn nicht ganz in den Mund nehmen kann; ohne scharfe Kanten und Spitzen, unzerbrechlich; nicht mit giftiger Farbe bemalt - Biete nur wenige Spielzeuge an und tausche sie regelmäßig aus.
Euer Baby wird sein Spielzeug so mehrmals neu entdecken und sich über diese Abwechslung freuen. - Lasst euer Baby die angebotenen Spielzeuge auf eigene Faust erkunden.
Die selbstständige Beschäftigungen mit neuen Dingen bereitet nicht nur Freude, sondern schult gleichzeitig die Zusammenarbeit beider Hände, Auge-Hand-Koordination, Feinmotorik und die Konzentration.
1. Gefüllter Schneebesen
Mithilfe eines Schneebesens und eines Tischtennisballs entsteht in Sekundenschnelle eine allererste, spannende Rassel für euer Baby.
Alternativ kann der Schneebesen mit Tüchern, Stoffresten und Bändern gefüllt werden – ebenfalls eine faszinierendes Greif- und Geschicklichkeitsspiel.
2. Rassel-Ei
Kostengünstige und unterschiedlich klingende Rassel-Eier könnt ihr schnell und einfach selber herstellen, indem ihr leere Überraschungseier füllt. Für Babys würde ich die Eier sicherheitshalber mit einem Tape versiegeln.
Die Rassel-Eier lassen sich später (ab etwa 18 Monate) übrigens als Hörmemory verwenden. Dafür jeweils zwei Eier mit der gleichen Füllung (z.B. Reis, Murmeln, Geldstücke) versehen und das Kind blind raten lassen, welche Eier zusammengehören.
3. Knisterstern
Mein liebstes Spielzeug für den Bub in der Anfangszeit war ein selbstgenähter Knisterstern. Das Knistern zog seine Aufmerksamkeit (beispielsweise beim Wickeln) und der Stern eignete sich hervorragend für die allerersten Greifversuche.
Wer eine Nähanleitung benötigt, kann beispielsweise bei Edeltraut nachschauen.
4. Sensory Bottles
Ihr braucht eine oder mehrere leere Plastikflaschen, die ihr mit gefärbtem Wasser, Reis, Steinchen, Perlen, Stoff oder anderen bunten Dingen eurer Wahl fühlt und schon kann das Staunen beginnen.
Diese wunderschöne Sensory-Bottle-Idee, die das Wetter für Kleinkinder veranschaulicht, fand ich auf 123Homeschool4Me:
5. Transportable Knopf-Dose
Ich habe als Kind total gerne mit der Knopfsammlung meiner Mutter gespielt (sie war Näherin) und deswegen musste ich für meine Nestlinge ebenfalls welche besorgen. Ich nahm eine alte, ausgediente Blechdose und kaufte Knöpfe mit einem Durchmesser von mindestens vier Zentimetern. Mit dieser Knopf-Dose, die bei Reisen immer im Rucksack steckt, spielte unser Mädchen bereits ausgiebig. Der Bub ist gleichermaßen begeistert.
Solche bunten Knöpfe eignen sich später auch super für Zuordnungsspiele. Dafür braucht ihr dann entsprechend mindestens zwei Knöpfe von der gleichen Farbe oder Form.
6. Papier & Zeitung
Gebe ich dem Bub einen alten Katalog in die Hand, dann blättert er zunächst und beginnt anschließend die Seiten genüsslich herauszureißen. Kataloge, Zeitungen und Papier üben eine magische Anziehungskraft auf Babys aus. Solange sie jedoch noch alles mit dem Mund erforschen, würde ich wegen der Druckerschwärze lieber einfaches Kopierpapier oder Seidenpapier anbieten. Davon dürfen sie auch gerne ein paar Happen probieren…
7. Schlüsselbund
Ein echter Schlüsselbund ist für Kinder ein höchst attraktives Spielzeug, da kann die Spielzeugindustrie mit ihren Plastikschlüsseln nicht mithalten. Wem der eigene Schlüsselbund zu unhygienisch ist, kann ein paar aussortierte Schlüssel auskochen. Das Baby freut sich bestimmt.
Größere Kinder probieren ab einem bestimmten Alter mit Vorliebe die Schlüssel aus. Nicht immer an dem dafür vorgesehenen Schloss, wie das Mädchen (damals 17 Monate) auf dem Bild oben zeigt. Wer dafür zu ungeduldig ist, kann ihnen verschiedene Schlösser mit passendem Schlüssel besorgen. (Bildquelle: CountingCoconuts)
8. CD-Spindel
CDs üben einen ähnlich Reiz auf den Knaben aus wie mein Schlüsselbund. Deswegen überließ ich ihm ein paar alte CDs in einer Spindel, die er nach Belieben anknabbern und durch das Zimmer werfen darf.
9. Küchenutensilien
Kochen oder abwaschen (ja, wir haben keine Geschirrspülmaschine!), klappt bei uns am besten, wenn ich den Bub mit Küchenutensilien spielen lasse. Ich stelle ihm immer etwas anderes vor die Nase. Mal einen Topf, eine Schüssel, Tupperbehälter und natürlich Werkzeuge aus unterschiedlichen Materialien zum Rühren und Klappern.
10. Spiegel
Es dauert etwa 18 Monate bis Kinder begreifen, dass mit dem „Spielkameraden“ im Spiegel etwas nicht stimmt (siehe „Rouge-Test„). Bis dahin betrachten sie aufgeregt ihr Spiegelbild und erfreuen sich an dem Baby, das ihnen so freudig entgegen strahlt.
11. Schiefe Ebene
Ein Buch oder ein Regalbrett können kurzerhand in eine schiefe Ebene verwandelt werden, auf der kleine Fahrzeuge oder Bälle hinunter sausen können.
Wer ein breites (Regal-)Brett findet, kann es mithilfe eines flachen Kissens oder einer Matratze zu einem Hindernisparcours umfunktionieren. Denn Babys im Krabbelalter finden es aufregend schiefe Ebenen zu erklimmen.
12. Tastbad
Füllt eine Babybadewanne, einen großen, flachen Karton oder ein aufblasbares Planschbecken mit Kastanien, Bällen oder zusammengeknülltem Papier. So voll, dass die Beine bedeckt sind, wenn euer Baby sich hineinsetzt. Ein Kastanienbad gab es hier bislang jeden Herbst, weil es wochenlang für Spaß sorgt.
13. Pompom-Klett
Eine lustige Beschäftigung ist ein fixiertes Klettband, an dem PomPoms kleben. Für kleine Babys am besten größere PomPoms wählen, damit sie nicht verschluckt werden. Die Pompoms halten übrigens besser, wenn ihr das Gegenstück vom Klett, daran fixiert.
14. Schatzkiste
Unser Mädchen besitzt viele Köfferchen (z.B. Arztkoffer, Kaffeeservice) und leere Kisten, die ich dem Bub in ihrer Abwesenheit heimlich zur Verfügung stelle. Entweder lasse ich ihn mit den darin enthaltenen Dingen spielen oder ich verstecke 2-3 Spielzeuge (z.B. Bausteine, Schleich-Figuren, Rasseln) oder Alltagsgegenstände darin. Das Auspacken alleine beschäftigt ihn eine Weile und die Fundstücke werden in der Regel auch intensiv bespielt.
Was ist/ war bei euren Knirpsen total angesagt? Ich freue mich (und die anderen Leser sicherlich auch) über mehr Ideen und Anregungen in einem Kommentar unter diesem Artikel!
Eure Kathrin