Nestling feiert Geburtstag und ich blicke auf ein aufregendes Blogger-Jahr mit sehr gemischten Gefühlen zurück!
Vorbereitungen
Im Juli 2012 stand fest: ich will einen Blog eröffnen.
Nach langer Namenssuche fanden wir „Nestling“. Ich zeichnete sofort die passende Bildidee: Unser Mädchen schwebend in einem Luftballonnest und schrieb zeitgleich die ersten Artikel.
Thomas kümmerte sich indes um die Erstellung der Homepage.
Er suchte die Theme (Benutzeroberfläche) aus und passte sie optional und funktional unseren Vorstellungen an. Er richtete WordPress (den Administrationsbereich) ein und verlieh meinem handgezeichneten Nestling mithilfe von Photoshop Kontur & Farbe – das Endergebnis kennt ihr ja 😉
Keine Leser
Im August 2012 ging ich online.
Bis Januar 2013, also fast ein halbes Jahr lang, verirrten sich gerade einmal 10-20 Besucher pro Tag auf meiner Seite. Ich schielte neidisch zu anderen jungen, aber bereits sehr erfolgreichen Blogs, wie Baby, Kind und Meer (Gründung Juli 2012) und fragte mich bzw. Bloggerin Mari, wie sie es geschafft hat, so viele Leser anzuziehen. „Bei mir liegt es viel an Verlosungen und Gewinnspielen und auch daran, dass ich täglich 1-2x poste, seit Beginn an.“ so ihre Antwort.
Ich hatte offensichtlich schlechte Karten, denn ich postete in riesigen Abständen und traute mich nicht (mit meinen mickrigen Besucherzahlen) auf Sponsorensuche zu gehen. Eine andere Lösung musste her.
Im Januar 2013 erstellte ich eine Nestling-Facebook-Seite, aber nicht nur um neue Leser zu generieren. Ich stolperte bei meinen Recherchen immer wieder auf lustige oder wissenswerte Artikel und Bilder, mit denen ich nicht meine Homepage zumüllen wollte, die aber zu schade waren, um sie nicht zu teilen. Außerdem brauche ich ziemlich lange für meine Artikel (ich wünschte, ich könnte viel, viel schneller schreiben) und so gibt es jeden Tag eine Kleinigkeit von Nestling.
Die Zahlenexplosion
Urplötzlich geschah das Unvorhergesehene: Mitte Februar verzeichnete Google Analytics 22000 Besucher in einer Woche auf Nestling.org – davor noch nicht einmal 200 pro Woche. Der Artikel „Warum Babys nicht durchschlafen“ war die Ursache, denn er wurde immer wieder auf Facebook geteilt und geliked. Mittlerweile 7400 Mal.
(Hier gibt es einen Artikel dazu.)
Von da an trafen ca. 200-500 Leser pro Tag ein, zu Spitzenzeiten (bei Veröffentlichung neuer Artikel), sogar über 6000 Besucher. Unfassbar!
Die Nestling-Facebook Likes schnellten ebenfalls in die Höhe. Am 10. Mai, nach gerade einmal 2 Monaten, erreichten wir die 1000er Marke. Im Augenblick stehen wir knapp davor 2000 Likes zu knacken! So viel Zulauf in so kurzer Zeit, hätte ich mir nie zu träumen gewagt!
Verlosungen
Mit dem Besucheransturm im Februar kontaktierte ich Sponsoren und erhielt viele großartige und kostspielige Preise. Ich unterschätzte allerdings den Arbeitsaufwand gehörig. Nach einigen Verlosungen stellte ich fest, dass die Vorbereitungen so zeitintensiv sind, dass sie mich von meiner eigentlichen Arbeit (Artikel schreiben) abhalten.
Da ich bei Verlosungen niemanden dazu zwingen möchte, Mitglied meines Blogs zu werden oder die Aktionen auf Facebook zu teilen, gewann ich auf diese Weise auch keine neuen Leser (im Gegensatz zu Baby, Kind und Meer). Ganz im Gegenteil: Die Facebook Likes sanken nach jeder Veröffentlichung der Gewinner. Komische Facebook-Welt!
Die fünf beliebtesten Artikel
sind übrigens:
1. Warum Babys nicht durchschlafen
2. Schlaflernprogramme – ein Blick hinter die Schreikulisse
3. Problemzone Familienbett – es gibt (mehr als) eine Lösung
4. Aggressives Verhalten beim Kind: eine Selbstreflexion
5. Beikosteinführung: Fingerfood statt Brei (Baby-Led Weaning)
„Making of „Ein kleiner Selbstversuch“
Unser bislang einziges Video ist „Ein kleiner Selbstversuch“.
Wir stellten es im Juni 2013 bei Youtube ein und erreichten bereits über 31000 Aufrufe.
Es basiert auf diesem Text von Eva Solmaz, der Erwachsene auffordert, sich selbst einem Schlaflernprogramm zu unterziehen.
Ich kürzte die Originalfassung und Thomas schrieb ein Storyboard für das geplante Video:
Anschließend schlossen wir uns einen Nachmittag lang in Thomas Studio ein und filmten uns vor der Greenscreen. Das war anstrengend und lustig zugleich: Ich schmiss mich ständig weg vor Lachen, während Thomas alles gab 🙂
Nach unserem „Dreh-Nachmittag“ sprach ich den Text ein und Thomas bastelte tagelang an den digitalen Szenerien und Soundeffekten. Hier eine Galerie mit Vorher-Nachher-Szenen aus dem Video, damit ihr einen Eindruck von Thomas‘ beeindruckender Arbeit bekommt:
Wie schaut mein Blogger-Alltag aus?
Ich stecke jede freie Minute in Nestling und arbeite an den Wochentagen (manchmal auch am Wochenende) bis in die Nacht hinein. Das führt zu chronischem Schlafmangel, weil mein Wecker (unser Mädchen) meist 6 Uhr „klingelt“.
Ich lese unzählige Bücher und Artikel, grase Facebook nach neuen Postings ab, beantworte eure zahlreichen Kommentare, E-Mails und Facebook-Nachrichten. Für das eigentliche Schreiben der Artikel bleibt einzig dann Zeit, wenn ich alles andere ignoriere und die Sterne gut stehen.
Denn ich habe zwar theoretisch drei Vormittage pro Woche und die Abende (sobald unser Mädchen schlummert, so ab ca. 20Uhr) zum Schreiben, doch in der Realität nur wenige Stunden. Gelegentlich muss Thomas vormittags arbeiten und kann nicht auf unser Mädchen aufpassen. Phasenweise ist sie so anhänglich/ krank, dass ich weder tags noch nachts von ihrer Seite weichen darf. Zu allem Überfluss bin ich ab und zu von einer Schreibblockade befallen und bringe trotz Zeit nichts auf’s virtuelle Papier.
Tal der Tränen
Manchmal war ich echt frustriert, wenn ich wochenlang kaum zum Schreiben kam und feststellte, dass alles, was ich mir vornehme, ewig dauert. An einigen Tagen fragte ich mich ernsthaft, was das alles soll und ob ich mir nicht zuviel zugemutet habe.
In miesen Zeiten flatterten – wie gerufen – eure lieben Kommentare und E-Mails in mein Postfach. Euer positives Feedback hat mich schon so oft zum Lachen gebracht oder zu Tränen gerührt, es baut mich in jedem Fall auf.
Anerkennende Resonanz ändert aber leider nichts an der Tatsache, dass ich mehr Zeit benötige, um meine Pläne (schneller) umzusetzen. Doch woher nehmen, wenn nicht von unserem Mädchen stehlen? Im Moment bleibt mir nichts übrig, als mich mit der knappen Zeit zu arrangieren – so schwer es auch fällt, wenn die Tage ohne sichtbares Ergebnis verrinnen.
Geld verdienen mit dem Bloggen?
Moppen durch Bloggen – wäre eine feine Sache, damit ich mich voll und ganz auf Nestling konzentrieren und so richtig durchstarten könnte. Doch derzeit sehen die finanziellen Einnahmen höchst bescheiden aus:
Amazon Affiliate (Werbekostenerstattung durch hier verlinkte und bei Amazon gekaufte Artikel) wirft etwas ab, jedoch nie mehr als 20 Euro pro Monat. Das könnte ich sicherlich ändern, indem ich mehr Kaufberichte schriebe, doch bislang konzentrierte ich mich lieber auf „richtige“ Artikel.
Wie wir mithilfe von Google AdSense unser Youtube-Video monetarisieren können, haben wir leider erst verstanden, als unser Video bereits die ersten 24000 Klicks erhalten hatte. Die restlichen 7000 Klicks haben uns immerhin 21,41 Euro eingebracht 🙂
Positiv ist, dass ich immer häufiger kostenlos Bücher zum Rezensieren erhalte. Ich kaufe mir sehr viel Literatur, da freue ich mich über jedes Buch, das ich nicht selbst bezahlen muss.
Ausgaben
Wir nehmen nix ein, aber geben viel aus 😉
Ich stecke mein Geld, wie eben erwähnt, in Bücher und Thomas in technisches Equipement (z.B. Mikrofon für den Videodreh). Meine Ausbildung zur Stillberaterin, die ich antrat, um kompetenter auf Leserfragen zu antworten, hat mich einige hundert Euro gekostet. Hinzu kommen die etlichen Arbeitsstunden, die ich lieber nicht in Pfennige aufrechne…
Warum mache ich das überhaupt?
Weil ich nicht schweigend zuschauen kann, wie die Bedürfnisse von Kindern und Müttern ständig ignoriert werden.Weil ich etwas bewegen möchte!
An dieser Stelle ein passender Kommentar von Leserin Kai Anja (zum Artikel „Warum Babys nicht durchschlafen“):
„Danke für Deinen tollen Artikel! Ich hoffe, er erreicht viele, viele Eltern, die sich von vermeintlichen Experten hineinquatschen lassen und die nicht mehr auf ihr Bauchgefühl hören.“
Dem kann ich nichts mehr hinzufügen, denn genau das hoffe ich auch!
Große Pläne
Ich spreche nicht gerne über ungelegte Eier. Sicher ist, dass es mit voller Kraft weiter gehen wird.
Ich arbeite an Artikeln, Kaufberichten (ich habe viele hübsche Sachen getestet, die für euch interessant sein könnten) und an neuen Videos. Zunächst wird es eine englische Version von „Ein kleiner Selbstversuch“ geben. Den Rest möchte ich noch nicht verraten.
Ich werde weiterhin mit Sponsoren arbeiten, aber nicht um Gewinnspiele auszurichten, sondern um ernsthafte Aufklärungsarbeit zu betreiben. Denn Geld bedeutet mehr Zeit. Mehr Zeit bedeutet mehr Inhalt.
Im Moment ziehe ich auch in Erwägung, Werbung auf meinem Blog zu schalten. Da ich eine sehr idealistische Einstellung habe, möchte ich lieber ganz davon absehen. Ich prüfe derzeit, welche unauffälligen Möglichkeiten es gibt und was ich euch zumuten kann.
Gastartikel
Zu guter Letzt eine Frage an euch: Was haltet ihr von einer Rubrik „Gastartikel“ auf meinem Blog, in der ihr zu Wort kommt? Habt ihr Lust eure Erfahrungen und Wissenswertes zu Themen, die auf Nestling.org nicht zu finden sind (z.B. Trauma durch Kaiserschnitt, postnatale Depression, Stillprobleme, Herausforderung Arbeit & Kind usw., usw.) aufzuschreiben und als Gastartikel einzureichen? Das stelle ich mir spannend und bereichernd vor.
Ich behalte es mir vor, Artikel gegebenenfalls zu bearbeiten bzw. zu ergänzen – aber selbstverständlich nur in Absprache mit dem jeweiligen Autor.
DANKE!
Zum Schluss möchte ich euch ein dickes fettes DANKE sagen!
Danke an alle, die mich besuchen und bei mir lesen. Danke für eure lieben Kommentare und Nachrichten! Danke für das Vertrauen, dass ihr mir schenkt, wenn ihr euch mit persönlichen Fragen an mich wendet. Und Danke für eure Hilfe, wenn ich euch mit Fragen bombardiere.
Ich bin sehr stolz auf mein Blog-Baby und freue mich wie irre auf ein zweites Nestling-Jahr mit euch!
Eure Kathrin 🙂