New York ist nicht nur laut, schnell und teuer, nein es gibt hier auch viele, „grüne“ und vor allem kostenlose Ausflugsziele für Familien, von denen ich einige aufgesucht und gefunden habe. Denn manch einer fühlt sich im Herzen einer Großstadt am wohlsten und ich lernte hier einige Menschen kennen, die sich nichts besseres vorstellen können, als mitten in Manhattan zu leben; ich dagegen brauche ab und an ein ruhiges Kontrastprogramm und entferne mich deshalb bewusst und gerne mit den Nestlingen vom städtischen Rummel.
Zucker Natural Exploration Area – Prospect Park
Im Prospect Park in Brooklyn sind wir sehr oft, weil er direkt vor unserer Haustür anfängt. Er ist riesig und hier gibt es insgesamt 8 hübsche Spielplätze, aber die „Zucker Natural Exploration Area“ hat es mir ganz besonders angetan. Denn im Gegensatz zu den anderen Spielplätzen, die allesamt mit Schaukeln, Rutschen, typisch amerikanischen Kletterelementen und einem Wasserspiel für heiße Sommertage ausgestattet sind, dürfen die Kinder hier ausschließlich mit Naturmaterialien spielen, fast wie in unserem heimischen Spielgarten zum Matschen, Verstecken und Klettern.
An einer Metall-Pumpe können die Kids hier beispielsweise Wasser über einen Baumstamm fließen lassen, so viel und so lange sie möchten.
Die Fläche ist zudem riesig, nicht eingezäunt (das sind die Spielplätze hier nämlich sonst alle) und sie befindet sich mitten unter riesigen Bäumen. Schaut fast aus wie in einem richtigen Wald.
Baumstümpfe und -stämme liegen hier wild herum und laden zum Klettern ein.
Und es gibt einen riesigen Sandkasten, in dem Sandspielzeug für den allgemeinen Gebrauch herum liegt, was ich vor allem beim ersten, unvorbereiteten Besuch grandios fand.
Hier noch ein Beispiel für einen typisch amerikanischen Spielplatz (zumindest aus meiner Perspektive): Der Lincoln Playground im Prospect Park. Die Nestlinge toben sich auf solchen zwar gerne aus, dennoch bevorzuge ich persönlich die eben beschriebene „Waldorfvariante“.
Adventure Playground, Central Park
In der grünen Lunge New Yorks, dem Central Park, befinden sich über 20 verschiedene Spielplätze, die ich noch nicht alle besucht habe. Wir waren zweimal auf dem „Heckscher Playground„, der wohl zu den beliebtesten zählt, aber definitiv nicht zu meinen Favoriten. Denn hier gibt es neben Wasserfontänen nur Steine, Beton und unendlich viele Kinder (insbesondere an sonnigen Ferientagen), was mich nicht unbedingt reizt.
Sehr hübsch fand ich dagegen den grünen, mit versteckten Pfaden versehenen Bill Johnson Playground. Hier verweilten wir übrigens kurz bevor uns das garstige Unwetter überraschte.
Aber richtig begeistert hat mich bislang nur der Adventure Playground, den ich anpeilte, als es eine erneute Regenwarnung gab und von dem aus ich hätte flugs ins American Museum of Natural History (auch ein beliebtes Ausflugsziel mit Kindern) flüchten können. Es gab allerdings wieder einmal keinen Regen, was jedoch überhaupt nicht schlimm war, denn die drei Stunden, die wir auf diesem wunderschönen Spielplatz mit viel Wasser, viel Sand und vielen, vielen Holzelementen verbrachten, vergingen wie im Fluge.
Direkt neben dem Adventure Playground, quasi Spielplatztür an Spielplatztür, liegt ein weiterer hübscher, besonders für Kleinkinder geeigneter Spielplatz, der Tarr-Coyne Tots Playground.
Info
Mit Hilfe dieser interaktiven Karte findet ihr alle Spielplätze, Sehenswürdigkeiten und Restaurants im Central Park.Sandbox Village (Pier 6), Brooklyn Bridge Park
Als Thomas‘ Chef Emery uns zum ersten Mal durch den Brooklyn Bridge Park führte, wunderte ich mich, warum dieser Park als solcher bezeichnet wird, denn von Bäumen oder Grünflächen fand ich zunächst keine Spur.
Als ich jedoch ein paar Tage später den Brooklyn Bridge Park mit den Nestlingen auf eigene Faust erkundete, entdeckte ich versteckt hinter dichten und hochgewachsenen Hecken einen echt putzigen Sandspielplatz (Sandbox Village am Pier 6).
Da meine Racker Sand lieben und es einen direkten Zugang zum benachbarten Wasserspielplatz (Waterlab at Pier 6) gab, verweilten wir hier recht lange, bevor wir weiterzogen.
Insgesamt finde ich den Brooklyn Bridge Park nach wie vor schräg (ein Park ohne Parkcharakter…), aber er ist dennoch einen Besuch wert. Die Sandbox mag ich besonders gerne, doch wer Zeit und Lust zum Spazieren hat, sollte unbedingt ein kleines Spielplatz-Hopping einlegen, insgesamt gibt es nämlich neun sehr unterschiedliche im Brooklyn Bridge Park.
Wer dem East River am Brooklyn Bridge Park folgt, wird auch diesen kleinen Strandabschnitt mit einem enormen Blick auf die Skyline bemerken.
Info
Alle neun Spielplätze im Brooklyn Bridge Park findet ihr auf dieser Karte.Governors Island
Der Trip zu der kleinen, am Wochenende sehr gut besuchten Insel in der Upper New York Bay ist nicht ganz kostenlos, aber da die Überfahrt mit der Fähre nur zwei Dollar pro erwachsene Person (Hin- und Rückfahrt) kostet und Governors Island echt schön ist, liste ich dieses Ausflugsziel hier mit auf.
Der ehemalige Armee-Stützpunkt ist so winzig, dass ihr die Insel bequem zu Fuß umrunden könnt. Aber wer noch etwas mehr Geld ausgeben und seinen Nestlingen auf diese Weise lustigen Fahrspaß bescheren möchte, kann sich für unverschämte 35 Dollar pro Stunde ein sogenanntes „Surrey“ ausleihen.
Ich fühlte mich auf Governors Island übrigens wie in einer Filmkulisse – wie in einer schönen, heilen, aber unwirklichen Welt. Überall standen hübsche Villen herum und die Leute picknickten auf den umliegenden, sehr gepflegten Wiesen.
Am Ende einer langen, hübschen Allee entdeckten wir dann auch noch eine kleine, weiße Kirche, die mich total an „Unsere kleine Farm“erinnerte. Kennt ihr diese Serie noch?
Außerdem fanden wir hier einen total schrägen „Spielplatz“. Das war im Grunde eine riesige Müllhalde (junkyard playground for kids), auf der Kinder mit alten Brettern, Werkzeugen und ausgemistetem Hausrat spielen konnten. Ich konnte das Konzept hinter dieser Spielplatzidee gut nachvollziehen, allerdings war mir ehrlich gesagt nicht so wohl dabei, meine Racker dort spielen zu lassen.
Wir fuhren jedenfalls bei 35 Grad im Schatten weiter und entdeckten endlich mehrere, kleine Springbrunnen, an denen wir uns auch direkt abkühlten. Leider blieben uns für die Abkühlung lediglich 10 Minuten, da wir 16.50 Uhr dort ankamen und das Wasser Punkt 17 Uhr abgestellt wurde. Total schade, dass wir das nicht wussten, wirklich!
Von den Springbrunnen aus sahen Thomas und ich dann noch einen weiteren einladenden Spielplatz, aber da es schon so spät war, begaben wir uns lieber auf den Heimweg, ohne den Nestlingen von unserem Fund zu berichten. So haben wir noch etwas, das wir mit den Kids erkunden können, wenn wir das nächste Mal hier sind.
Strand von Brighton Beach
Zum Schluss noch mein absoluter Favorit hier in New York, der Strand in der Gemeinde Brighton Beach, über den ich auch schon in diesem Artikel berichtet hatte.
Von Manhattan aus gäbe es die Möglichkeit mit der Metro „Q“ bis zur Endstation „Coney Island“ zu fahren, wo viele Fahrgeschäfte und Imbissbuden auf einen warten, aber ich habe mich bislang noch nicht getraut erst dort auszusteigen. Ich stelle mir das nämlich ziemlich laut, voll und teuer vor, so wie auf einem Jahrmarkt eben…
Deswegen fahre ich lieber nur bis zur Station „Brighton Beach“, was von uns aus (7th Avenue) mit dem „B-Express“ 23 Minuten dauert.
Wenn man bei Brighton Beach aus der Bahn aussteigt, kann man das Meer auch direkt sehen und es dauert nur wenige Minuten, um zum Strand zu laufen.
Hier verbrachten wir jedenfalls schon viele, viele entspannte Nachmittage, weil sich beide Nestlinge am Meer pudelwohl fühlen und sich Ewigkeiten mit Sand und Wasser vergnügen können. So gut, dass ich sogar schon faul neben ihnen am Strand liegen durfte, ohne dass mein Einsatz gefordert war.
Info
Es gibt noch weitere schöne Stadtstrände in New York, die allerdings von uns aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln etwas kniffeliger zu erreichen sind, beispielsweise Rockaway Beach in Queens oder Long Beach in Long Island (siehe auch „Die Top 5 Strände in und um New York City“)Schlussgedanke
Ich bin jedenfalls überrascht, was es hier für „grüne Schätze“ zu entdecken gibt und hoffe natürlich darauf noch viele mehr zu finden, falls wir tatsächlich hier her ziehen sollten. Jetzt packe ich hurtig meine sieben Sachen, denn draußen sind sonnige 36 Grad und wir düsen gleich zum Strand von Brighton Beach.
Sonnige Grüße
Eure Kathrin