Im September 2018 aktualisiert
Ich bin ja von Beruf Glasrestauratorin und mich faszinieren bunte Fensterscheiben, weil bei hindurchfallendem Licht so eine wunderschöne Stimmung entsteht. Nun wäre es viel zu aufwendig und kostspielig jedes Fenster in unserem Haus in ein Glasmosaik zu verwandeln, aber es gibt ja zum Glück Alternativen wie Fensterbilder aus Papier oder aus Kaffeefiltern. Der große Vorteil dieser ist, dass sie in allen erdenklichen Größen angefertigt werden und bei Bedarf (oder wenn sie thematisch nicht mehr passen) in einer Bastelmappe verstaut werden können. So wird hier im Laufe der nächsten Jahre wahrscheinlich eine kleine Jahreszeiten-Sammlung entstehen, die sich sicherlich auch gut als Geschenk eignet, falls ich mich irgendwann daran satt gesehen habe 🙂
Fensterbilder aus Transparentpapier
Die Inspiration für dieses dekorative Herbstbild fand ich im Waldorfkindergarten unseres Mädchens, in dem geschmackvolle, halbtransparente Krepppapierarbeiten die Gruppeneingangstüren zierten. Leider fand ich im Netz keine Anleitung für transparente Fensterbilder und so bestellte ich mir das Buch Mit farbigen Transparenten durch das Jahr*– dieses erklärt die Herstellungsweise und liefert jede Menge Vorlagen, die man mittel Hilfe eines Kopierers auf beliebige Größe vergrößern kann.
Mein Beruf hat den großen Vorteil, dass ich das Papier-Fensterbild ohne umständliches Durchpausen mal eben von Hand zeichnen und „frei nach Schnauze“ zurecht schneiden konnte. Deswegen gibt es von mir leider auch keine Schritt für Schritt Anleitung…
Nur soviel: Als Rahmen für mein Fensterbild diente dunkelroter Fotokarton (70 cm x 100 cm und ich nutzte die komplette Fläche). Darauf zeichnete ich den Baum, das Kind und die Wiese und ich schnitt das Ganze anschließend mit einem Teppichmesser auf einer festen Unterlage aus. Danach drehte ich den Fotokarton auf links und klebte weißes Transparentpapier über den kompletten Karton – darauf klebte ich (mit einem handelsüblichen Klebestift) die farbigen Transparentpapierschichten: Die Hügel, die Baumkrone, den Drachen und die Blätter. All das habe ich Pi mal Daumen gezeichnet und ausgeschnitten.
Das Motiv entnahm ich übrigens dem oben genannten Büchlein und in diesem findet ihr sogar eine Schnittanleitung, falls ihr solch eine benötigt:
Kinder lassen sich bei solchen Fensterbildern gut einbinden. Sie können bei größeren Projekten je nach Alter und Geschick beim Zuschneiden und Aufkleben der Kleinteile helfen. Dabei ist es natürlich hilfreich, wenn man als Eltern flexibel auf eine eventuell völlig neue Bildkomposition reagiert. Oder man gibt dem Nachwuchs ein eigenes, kleineres Motiv wie die Drachen, Pilze, Äpfel oder Igel im unteren Bild. Für die Gestaltung dieser können sie farbiges Transparentpapier reißen und aufkleben oder verschiedene Muster gestalten. Der Fantasie ist da keine Grenze gesetzt.
Fensterdeko aus Kaffeefiltern
Etwas, dass meinen Nestlingen besonders viel Freude bereitete, war das bunte Einfärben von Kaffeefiltern*. Die Idee und Vorlage für diese tollen Herbstblätter habe ich zufällig bei „Fun at home with kids“ gefunden. Wir benutzten flüssige Wasserfarben*, aber ich kann mir gut vorstellen, dass normale Wasserfarben oder flüssige Lebensmittelfarben* auch gut funktionieren.
Die Farben können mit Pipetten* oder Pinseln aufgetragen werden und es ist wirklich faszinierend anzusehen, wie schnell und schön sie sich verteilen und ineinander fließen. Das könnte sogar ich stundenlang machen.
Zum Trocknen, was in der Regel nur ein bis zwei Stunden dauert, lege ich die fertigen Blätter auf eine große Pappe. Manche bevorzugen allerdings Plastikfolie oder andere nicht absorbierende Untergründe, um die volle Leuchtkraft zu erhalten. Ich finde unsere jedoch super leuchtend 🙂
Windlichter mit echten Herbstblättern
Zum Schluss noch eine etwas andere Idee mit Glas, welche ebenfalls für das Basteln mit Kindern geeignet ist und eine ganz tolle Lichtstimmung für dunkle Abendstunden erzeugt.
Für diese herbstlichen Teelichthalter sammelten wir Blätter in kräftigen Gelb- und Rottönen, die ich 2-3 Tage (eingelegt zwischen dicken Pappkartons) presste. Außerdem besorgte ich Teelichtgläser* (leere Einmachgläser funktionieren auch) und Tapetenkleister* (gibt es im Bastelgeschäft auch in kleinen Dosen). Wir bepinselten die Gläser mit dem Kleister, legten nach Belieben die gepressten Blätter darauf und bepinselten diese nochmals mit einer Schicht Leim. Echt erstaunlich wie hübsch einfache Teelichte umgeben von ein paar bunten Blättern ausschauen können. Meine Nestlinge waren jedenfalls mächtig stolz auf ihre Arbeit.
In diesem Sinne herbstliche Grüße
Eure Kathrin