Leben in New York: Sommerurlaub in Deutschland

Kathrin New York Leave a Comment

Nach zwei Jahren in Amerika verspürte ich plötzlich große Lust einen Teil unserer 10-wöchigen Sommerferien in Deutschland zu verbringen. Familie und Freunde wiederzusehen. Zu schauen, ob das Spaghetti-Eis immer noch so lecker schmeckt, ob sich etwas verändert hat und ob Deutschland sich fremd oder vertraut (oder fremd-vertraut) für uns anfühlt.

Thomas wäre lieber auf die Bahamas geflogen. Tauchen im Meer steht zum Beispiel ganz oben auf seiner Wunschliste, aber mir zuliebe hat er nachgegeben. Er merkte wie sehr mir der Kontakt zu meinen liebsten Mädels und meinen Geschwistern fehlte und ich war dankbar, dass ich intensiv „Heimat“ tanken durfte.

Alleine fliegen mit zwei Kindern

Da Thomas nicht so lange Urlaub nehmen konnte, flog ich alleine nach Deutschland und auch alleine wieder zurück. Er schloss sich uns zwischendurch für zwei Wochen an.

Unterwegs bekam ich immer wieder zu hören, wie stark und mutig ich sei, allein mit zwei Kindern zu fliegen. Ich hatte mir da ehrlich gesagt nie den Kopf darüber zerbrochen, weil die Nestlinge ja nicht mehr winzig sind und Reisen mit ihnen grundsätzlich nie ein Problem. Ich hab Direktflüge (nach Frankfurt) gebucht, so dass wir nicht unnötig umsteigen und warten mussten. Hab ihnen zudem beim Betreten des Flughafens erklärt, dass sie mich immer im Blick behalten müssen und in meiner Nähe bleiben. Denn wenn sie dort verloren gehen, wird’s schwierig. Von da an klebten sie brav an meinem Po!

Fliegen-mit-kindern

Beide Flüge klappten hervorragend. Die Nestlinge waren unfassbar geduldig und lieb. Aufgrund der Lautstärke fiel es ihnen schwer beim Nachtflug nach Deutschland einzuschlafen. Dafür benötigten sie bei der Passkontrolle auf dem Weg zurück extra viel Durchhaltevermögen – dort ließ man uns nämlich knapp eine Stunde warten.

Ankommen in Frankfurt

Eine meiner liebsten und lustigsten Mädels (sie kenne ich schon seit über 20 Jahren!) wohnt direkt in Frankfurt und erklärte sich ganz selbstverständlich bereit, uns vom Flughafen abzuholen und am Ende der Reise wieder hinzubringen. Das war Gold wert und eine mega Erleichterung für mich. Denn so blieb mir erspart, total übermüdet mit zwei platten Kindern noch Zug zu fahren oder ein Mietauto aufzutreiben.

Herzensmenschen

Wohlfühlmensch ❤️

Die Landung verlief dementsprechend entspannt. Klar waren wir alle durcheinander und müde. Aber auch ordentlich aufgeregt, was uns half trotz Müdigkeit und Jetlag bis nach dem Abendbrot wach zu bleiben.

happy-me

Ich nach 12 Stunden Schlaf…

Deutschland wiederentdecken

Ich hab Deutschland natürlich genauestens unter die Lupe genommen und mir sind so viele, kleine Dinge aufgefallen, die ich ganz und gar vergessen hatte: „Gesiezt“ werden beispielsweise, Parkscheiben im Auto, Alkohol im normalen Supermarkt oder die vielen Raucher überall! Hier findet ihr meine komplette Auflistung.

Mein erster Einkauf im deutschen Supermarkt war ebenfalls ein Erlebnis! Was es alles gab! Und die Preise! Ich konnte nicht glauben wie billig alles im Vergleich zu New York ist und hab die Koffer entsprechend mit Schokolade, Tee & Co vollgepackt.

Wir haben uns zudem kreuz und quer gefuttert: Körnerbrötchen, Rhabarberschorle, Storck Riesen, Russisch Brot, Schwimmbadpommes rot/weiß, Spaghettieis und viele, viele andere Schweinereien Leckereien. Nach einer Woche musste ich allerdings meiner Verdauung mit Sauerkrautsaft nachhelfen. Mein Körper hat ordentlich rebelliert!

Spaghetti-Eis

Die Nestlinge waren ebenfalls im Entdeckungsfieber – das Wetter hundertprozentig auf unserer Seite. Wir plantschen im Schwimmbad, der Bub rutschte bis zum Umfallen und wir eroberten deutsche Spielplätze. 

Spielplatz-Frankfurt

Deutschland: Absolut keine Servicewüste!

Für die Weiterreise hatte ich mir ein Auto gemietet. Eigentlich die kleinste, günstigste Klasse, weil diese laut Internet angeblich für zwei Koffer geeignet war, aber da hätte noch nicht mal einer hinein gepasst. Ein mega freundlicher Europcar-Angestellter hat mich jedoch einfach zwei Klassen upgegradet. Ohne dass ich danach gefragt habe und ohne Aufpreis! Ich war positiv überrascht und dem Herren von ganzem Herzen dankbar!

Mietauto

Selbst bei diesem wesentlich größeren Wagen ging der Kofferraum nur mit viel Durchsetzungsvermögen zu!

Zwischenstation Wiesbaden

Nach zwei Tagen fuhren wir nach Wiesbaden zu der Power-Frau, welcher ich meine erste Begegnung mit Thomas zu verdanken habe. Am 20.08. 2006 überredete sie mich nämlich, mit in den Schlachthof nach Krefeld zu kommen. Party, Tanzen, Spaß haben und so. Obwohl ich mich furchtbar fühlte – ein ernsthafter „Bad-Hair-Day“ – ging ich mit. Zum Glück, denn in genau diesem Club habe ich dann Thomas kennengelernt.

Freundschaft

13 Jahre, 5 Kinder und viele Umzüge später steht die Herzensverbindung immer noch ❤️

Krefeld: Unsere ehemalige Heimat

Einen Tag später ging es ab nach Krefeld. Die Aufregung stieg bis ins Unerträgliche, weil wir hier die letzten Jahre vor unserer Auswanderung gelebt und dementsprechend viele Erinnerungen in diesem Ort abgespeichert hatten. Wir wurden zunächst mit unglaublicher Hitze begrüßt.

Hitze-Sommer-2019

Wir sind also erstmal abgetaucht – in private Pools und all die Schwimmbäder im näheren Umkreis.

Sommergarten-Kinder-Spass

Seelenverwandt…

Von den insgesamt knapp zwei Wochen in Krefeld verbrachten wir die erste Hälfte bei meiner Herzensfreundin Claudia. Kennengelernt habe ich sie in einem Geburtsvorbereitungskurs mit dem Mädchen im Bauch – seitdem schweben wir in so ziemlich allen Lebensansichten auf einer Wellenlänge. Auch heute noch.

Herzensmensch

Sie ist übrigens auch die starke Frau, die vor ein paar Jahren erfolgreich gegen Brustkrebs kämpfte und für die wir damals über unglaubliche 13.000 Euro sammeln konnten (siehe hier). Gesundheitlich ist wieder wohlauf und in der Kraft, anderen krebskranken Müttern unter die Arme zu greifen – ihre Erfahrungen und ihr Wissen in einer Frauengruppe weiterzugeben ❤️

Kitzelige Freundin

Die zweite Woche in Krefeld übernachteten wir bei unseren lieben, ehemaligen Nachbarn und der kitzeligen Freundin des Mädchens. Mit Blick auf unsere alte Wohnung, in der der Bub das Licht der Welt erblickte (siehe Hausgeburt mit Hindernissen).

Nachbarschaft

Obwohl die Mädels zwischendurch Null Kontakt hatten – das Mädchen schreibt weder gerne Briefe noch mag sie Videotelefonie (ich hab das Gefühl, dass das eine Selbstschutzstrategie ist, damit das Vermissen nicht so weh tut) – verstanden sie sich wieder auf Anhieb. Nur viel, viel besser!

Maislabyrinth

Alte Lieblingsorte brachten mich durcheinander

Wir besuchten all unsere ehemaligen Lieblingsplätze wieder – unternahmen all die schönen Sachen, die wir früher gerne mochten. Mein Kopf hat das stellenweise gar nicht kapiert, weil es sich anfühlte, als wenn wir einen Zeitsprung gemacht hätten in die Zeit vor unserer Auswanderung. Irgendwie, als wäre überhaupt nichts passiert. Nur, dass die Nestlinge jetzt schon so groß sind und der Auslandsaufenthalt einiges in uns bewegt hat. Im Außen schien alles wie früher, doch im Inneren waren wir komplett verändert… 

Holleshof

Papi’s Odyssee

Thomas war auch reichlich durcheinander. Weil er nicht wie geplant direkt nach Düsseldorf fliegen konnte (sein Anschlussflug von London wurde einfach kurz vor knapp gecancelt), sondern sich neben hunderten anderen Betroffenen einen Platz auf der Fähre nach Calais erkämpfen musste. Dort wurde er dann mitten in der Nacht von seinem Bruder und seinem Vater mit dem Auto abgeholt und kam 12 Stunden später, als erwartet, aber immerhin unversehrt an. 

Papi

Wir waren alle glücklich und erleichtert, als wir ihn am nächsten Morgen endlich in die Arme schließen konnten.

Das Glück der Erde…

Da Reiten in New York super teuer ist und das Mädchen früher mit ihrer kitzeligen Freundin regelmäßig im Reitstall war, durfte ein Besuch bei ihren Lieblingstieren natürlich nicht fehlen. Die Ausritte machten sie jedoch ziemlich traurig: „Es ist voll gemein, dass wir in Amerika nicht reiten können!“ Da ich selbst als Kind immer vom Reiten geträumt habe und aus finanziellen Gründen nie durfte, kann ich sie sehr gut verstehen. Die Lage aber leider nicht ändern. Zumindest im Moment nicht.

Reitstunde

Der kleine Cowboy war auch Feuer und Flamme auf seiner Sally 🙂

Cowboy

Omili und Opili

In Krefeld wohnen übrigens auch Thomas‘ Eltern, die wir zwischendurch immer wieder besuchten. Die Nestlinge durften endlich ihre kleinen, viel jüngeren Cousins kennenlernen. 

HolzpferdOpi holte das Holzpferd vom Dachboden, das er damals extra für das Mädchen gebaut hatte (siehe Ein pferdestarker Geburtstag) und von Omi gab es wieder den leckersten Kuchen der Welt. 

Pool-Sommer-Kinder

Und noch mehr liebe Menschen 

Ich traf noch viele weitere, mir wichtige Menschen in Krefeld. Einige Begegnungen verliefen kürzer, als erwünscht, weil die Rahmenbedingungen es nicht anders zuließen und so manches Mal vergaß ich ein aktuelles Foto zu knipsen. Aber egal wie knapp ein Treffen auch ausfiel, mein Herz hat sich über jedes einzelne mächtig gefreut ❤️

Herzensmensch

Diese dufte Frau und langjährige Herzensfreundin hat mich auch schon mal in New York besucht (siehe hier). Erinnert ihr Euch? 

Noch kurz ein Wort zum Essen…

Wir haben gefühlt jeden zweiten Tag (oder auch öfter) Nudeln gefuttert und dazwischen Pommes, Pizza, ChinaNUDELN oder auch mal nen Döner. Sommerurlaub halt und wir waren echt viel unterwegs. Doch so dankbar ich auch war, dass ich nicht ein einziges Mal kochen musste und entspannt in den Tag hineinleben durfte – mein Magen fand das alles nicht so witzig. Ich versuchte mich trotzdem zu entspannten, schließlich war das eine überschaubare Ausnahmephase.

Sushi-fuer-Kinder

Ein geschmackliches Highlight auf unserer Reise war das FAVO in Krefeld – leckere, frische Gerichte mit viel Gemüse! Yum!

Zurück nach Krefeld?

Ich war ehrlich gesagt mächtig erschrocken wie heruntergekommen und schmutzig Krefeld (vor allem die Innenstadt) aussah. Überall Hundekacke auf den Straßen, Müll und Zigarettenkippen. Ich fragte mich, ob das schon immer so war oder sich mein Blick dafür geändert hat. Jedenfalls verspürten Thomas und ich nach unserem Aufenthalt das gleiche, starke Gefühl – in diesen Teil Deutschlands zieht es uns beide nicht zurück.

Krefeld

Was bei Sonnenaufgang recht idyllisch aussieht, entpuppt sich bei näherem Hinschauen als Desaster. Zumindest für mich und ich kann nicht verstehen warum die Menschen, den Ort in dem sie leben, so zumüllen!

Ab in den Osten

Anfang August verabschiedeten wir uns von unseren Krefelder Freunden und Familienmitgliedern und auch von unserem Mietwagen! Denn wir hatten beschlossen die lange Fahrt zu meiner Familie nach Riesa mit dem Zug anzutreten. Die Kinder fanden es super, für uns verlief es sehr entspannt.

Deutsche-Bahn-Kinderfreundlich

Eine Familienkarte für 100 Euro mit Sitzplatzreservierung empfand ich als echten Schnapper!

Die Wiedersehensfreude – auch mit meinen beiden Schwestern und deren Familien – war riesengroß! 

Bruderherz

Hier bin ich aufgewachsen

Das ist ein Blick auf Promnitz, wo mein Bruder noch mit meiner Mutter zusammen in unserem Elternhaus wohnt. Dorthin zurückzugehen ist für mich immer mit gemischten Gefühlen verbunden. Mein Vater ist übrigens 2011 in der Nacht vor der Geburt des Mädchens gestorben. Für mich war das damals ziemlich erleichternd, denn ich hatte zu dem Zeitpunkt schon fünf Jahre lang keinen Kontakt mehr zu ihm (siehe auch: Ich will nicht werden wie er! Ich will gewaltfrei erziehen!). Aber in der Zwischenzeit habe ich viel aufgearbeitet und entsprechend ein ganz anderes Verständnis für ihn und sein Verhalten. Was allerdings nicht heißt, dass ich das, was er seiner Familie angetan hat, gut finde…

Promnitz

Schlossführung

Mein ganz persönliches Highlight war eine Schlossführung durch das Schloss Promnitz. Die Grundmauern wurden wohl bereits im 12. Jahrhundert errichtet, 1603 wurde darauf ein Schloss in den Formen der Spätrenaissance errichtet, welches im 18. Jahrhundert seine Hochzeit erlebte – durch August den Starken, der hier ein und ausging (siehe Wo für August den Starken der Himmel brannte). 

Promnitz-an-der-Elbe

Links auf dem Bild an der Wand seht ihr wie das Schloss früher ausgesehen hat. Mittlerweile ist es leider sehr heruntergekommen und verfallen.

Nach 1945 hat man die damaligen Besitzer enteignet und das Land aufgeteilt. In den Gebäuden entstanden kleine Wohnungen, die LPG hatte hier Büros und unterhielt einen Konsum, in dem meine Mutter zu DDR-Zeiten arbeitete. Da manchmal Türen zu einigen Räumen im Schlossgebäude offen standen, stromerte ich viel in diesen herum. Heimlich. Voller Neugier, Abenteuerlust und Entdeckerlaune!

Schloss-Promnitz

Mittlerweile ist alles sehr verwahrlost und heruntergekommen. Die Nestlinge fanden den Rundgang trotzdem spannend. „Hier hast Du früher gespielt, Mami?“ „Ja tatsächlich!“ Irgendwie hat das damals niemanden interessiert und ich fand es großartig!

40!

Ein weiterer Höhepunkt war mein 40. Geburtstag, den ich zum ersten Mal im Kreise meiner Familie feierte. In all den Jahren davor war ich immer irgendwo in der Welt unterwegs gewesen.

40-Jahre

An meinem eigentlichen Geburtstag wünschte ich mir eine Paddeltour im Spreewald. Diese sind bei uns seit Jahren Familientradition und ich mag solche gemeinsame Ausflüge in die Natur sehr!

Spreewald-Kanufahren

Am nächsten Tag gab es jedoch noch eine kleine Party – ebenfalls ungewöhnlich, weil ich mich normalerweise nie feiere. Leider konnten nicht alle Herzensmenschen kommen, die ich so gerne dabei gehabt hätte. Wir befanden uns ja auch am Po der Welt, haha. Aber zumindest die Mehrzahl und darüber hab ich mich wie irre gefreut.

Wasser

Wenn ich tanze, trinke ich am liebsten Wasser! War schon immer so.

Wir haben gefuttert, gespielt, gequatscht, getanzt und gelacht – so doll gelacht, bis mir der Hinterkopf davon weh tat. Alles in allem ein Abend, der mir sehr lange und sehr positiv in Erinnerung bleiben wird!

40Jahre

Thomas bedient mit seinem Handy die uralte Musikanlage. Es knirscht und kratzt zwischendurch, aber reicht aus, um mal wieder mit dem Po zu wackeln. So wie damals, bei unserer ersten Begegnung im Schlachthof ❤️

Meine Bruder und meine beiden Schwestern! Es tat so gut sie wieder zu sehen und intensive Gespräche vis-à-vis zu führen ❤️

Geschwister

Unten rechts auf dem Bild seht ihr meine Mama. Sie erlitt 2002 mehrere Schlaganfälle, die Körper und Geist leider irreparabel geschädigt haben. Unsere Beziehung ist aufgrund unserer Vergangenheit nicht die wärmste, aber auch hier hab ich viel aufgearbeitet und wir konnten immerhin mehrfach über alles sprechen. Das tat gut.

Mutti

So schön kann (Ost-)Deutschland sein!

Nach meinem Geburtstag flog Thomas wieder zurück nach Amerika, aber wir unternahmen noch viel mit meiner Familie. Ich staunte oft wie schön und gepflegt diese Gegend aussieht. 

Sonnenlandpark

Sonnenlandpark, Lichtenau (Sachsen)

Die Nestlinge genossen die Unternehmungen! Aber so langsam stellte sich Heimweh nach Hans und Franz und Papa und unserem zu Hause in Amerika ein, was mich sehr erleichterte!

Rehe-fuettern

Auf meiner Wunschliste stand noch ein Ausflug in die sächsische Schweiz. Die Nestlinge sind wie immer tapfer gewandert: 8 Kilometer insgesamt, davon einige steil den Berg hinauf.

Wandern-mit-Kindern

Dafür wurden wir mit einer unglaublichen Aussicht belohnt! Und einem ganz dicken Softeis zurück im Tal!

wandern-in-deutschland

Forgive others, not because they deserve forgiveness, but because you deserve peace. Jonathan Lockwood Huie

An meinem allerletzten Tag wollte ich unbedingt noch zum Grab meines Vaters, weil ich noch die da war. Kurz nach seinem Tod war ich ja frischgebackene Mama in Krefeld, später hatte ich nie das Verlangen. Nun verspürte ich den Wunsch dort in Ruhe zu meditieren. Aber dafür fehlte mir leider die Zeit und ein Babysitter. Dennoch hatte ich das Bedürfnis mich zu verabschieden und ihm etwas zu sagen. Ich kniete nieder und hörte mich nach kurzem Überlegen flüstern: “Mögest du glücklich sein. Mögest du frei sein. Ich verzeihe dir! Verzeih du dir!” Ich war selbst überrascht, was da eben über meine Lippen geglitten war, aber sehr im Reinen mit meinen Worten. 

Grab-Vater

Wir wollen nach Hause. Jetzt!

Zwei Tage vor unserem Heimflug fuhren wir wieder mit der Bahn zu meiner lieben Freundin in Frankfurt. Ich dachte, ein Zwischentag zum Bewegen und Toben wäre eine gute Idee, aber es stellte sich heraus, dass die Akkus der Nestlinge leer waren – sie wollten nach Hause. Sie zofften sich so schlimm wie noch nie. Waren mega schlecht gelaunt. Und auch ich spürte große Sehnsucht nach meinen eigenen vier Wänden. 

Zuckerwatte

So lange Zeit bei anderen zu leben, ist spannend und schön – wir sind unfassbar dankbar für die vielen, schönen, gemeinsamen Stunden und Erfahrungen. Aber so ein Familien-/ Freundetrip ist eben auch fordernd und anstrengend – für beide Seiten. 

Goodbye-Deutschland

Der Urlaub und das Wiedersehen hat uns allen sehr gut getan. Wir haben wirklich viel erlebt, gesehen und gelacht. Doch am Ende waren wir alle froh, wieder nach New York fliegen zu dürfen. Wer hätte das jemals gedacht!? Das Mädchen wurde am Flughafen gefragt, warum ihr Amerika besser gefällt. Sie fand keine Antwort. Mir geht’s ähnlich. Ich kann es nicht rational erklären, es ist mein Herz, das gerade stärker für den anderen, mir eigentlich fremden, Kontinent schlägt. Zumindest im Moment ❤️

Eure Kathrin

Sonnenaufgang-Amerika

Sonnenaufgang zu Hause ❤️

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